Der Trick mit dem Gummiring

Möchte man eine Spiegelreflex-Kamera von einer tiefen Position, zum Beispiel in Bodennähe, benutzen, kann man nur durch den Sucher blicken, wenn man sich auf den Boden legt. Diese Haltung hat unbestreitbar einen Hauch von Action-Hero, wird aber je nach Bodenbeschaffenheit unbequem, nass, kalt oder matschig. Zur Vermeidung solchen Ungemachs liefert die Industrie sogenannte Winkelsucher, die auf das Okular aufgesteckt den Einblick von oben ganz einfach gestalten. Will man von der Seite oder unten durch den Sucher schauen, dreht man den Winkelsucher in eine der Rastpositionen – dann kann man auch um die Ecke fotografieren.

Der Canon Winkelsucher C für alle EOS-Modelle ist eines jener Wunderdinge und das Gerät rastet nicht nur in vier 90° Schritten wie das Pendant von Nikon, sondern sogar in 8 zu je 45°. Auch die Befestigung am Okular ist um einiges zuverlässiger als bei Nikon, allerdings kippt der Canon Winkelsucher weg, wenn man den Sucher schräg mit zu viel Druck ans Auge führt. Das wird nach kurzer Zeit äußerst lästig, aber offenbar muss das so sein und scheinbar nehmen das alle Fotografen wie eine unabwendbare biblische Plage auf sich. Während eines sehr entspannten, aber unfruchtbaren Gesprächs zu diesem Thema mit dem Canon Service fielen mir zwei Kerben im Okularteil auf …

Geradezu blitzartig überfiel mich die Erkenntnis und noch während der Herr von Canon seinen Computer nach Lösungen durchstöberte, fingerte ich aus der Schublade einen kleinen blauen Gummiring. Was ich damit gemacht habe, ist auf zwei Bildern oben zu sehen. Die Auswirkung dieser Gummiring-Bremse sind grandios: der Einblick von oben und ±45° führt nicht mehr zum Wegkippen des Okulars. Nun kann ich den Winkelsucher C so benutzen wie zuvor den DR-6 von Nikon. Der Nachteil der Lösung: dreht man das Okular um 90° oder mehr aus der Vertikalen, springt der Gummiring aus den Kerben und man muss ihn wieder in Position frickeln. Weil dabei der eine oder andere Gummiring frühzeitig reißt, habe ich gleich ein paar Ersatz-Ringe in die Tasche des Winkelsuchers gesteckt. Resümee: das Gummiringerl macht den Winkelsucher endlich so benutzbar wie er es ab Werk schon sein sollte.

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